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Was ist bei Null-Prozent-Finanzierungen zu beachten?

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Werbung mit der „0%-Finanzierung“ ist allgegenwärtig. Sogar Möbelhäuser, Elektrofachmärkte und Autohäuser bieten ihre Produkte standardmäßig zinsfrei an. Kurzfristige Aktionen der Vergangenheit sind heute die Norm. Was es damit auf sich hat und was diese Angebote für Verbraucher bedeuten, soll nun erklärt werden.

Was hat es auf sich mit Null-Prozent-Finanzierungen?

Sich zu verschulden ist für viele Verbraucher ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Die wenigsten wissen, worum es bei einem vermeintlich so verlockenden Angebot eigentlich geht, denn es ist lediglich eine weitere Werbemaßnahme des Handels zur Umsatzsteigerung.

Gleichzeitig verlagert sich der Trend von der Finanzierung hochpreisiger und langlebiger Konsumgüter hin zur Finanzierung preisgünstiger Konsumgüter und Güter des täglichen Bedarfs. Es funktioniert offensichtlich hervorragend, denn das Volumen der Konsumentenkredite wächst. 2017 kam der Bankenfachverband zu dem Schluss, dass 61 Prozent der Finanzierungskäufe ohne die Möglichkeit der Rückzahlung nicht zustande gekommen wären.

Wenn Sie ein Produkt mit „Nullfinanzierung“ kaufen, erhalten Sie tatsächlich einen Kredit von einer Bank, die mit dem Händler zusammenarbeitet. Dabei handelt es sich in der Regel um einen klassischen Ratenkredit mit fester Laufzeit und Ratenhöhe, der Kreditnehmer berechnet dafür aber keine Zinsen. Der Kaufpreis des Artikels wird über eine Darlehenszahlung direkt an den Händler gezahlt, die Bank zahlen Sie in Raten.

Wem nutzen Null-Prozent-Finanzierungen?

Händler nutzen Finanzierungsmöglichkeiten, um den Umsatz zu steigern. Auch wenn sie die Bank für die Finanzierung bezahlen müssen, lohnt sich der Deal. Dabei handelt es sich nicht um Geschenke an Kunden, da auch versteckte Kosten in die Preiskalkulation des Händlers einfließen. Auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist eine stärkere Verbrauchernachfrage unbedingt erforderlich.

Für Banken fallen zwar keine Zinseinnahmen an, aber auch diese Finanzierung rechnet sich für die Kreditinstitute. Sie können mit Ihren wertvollen Kundendaten neue Kunden gewinnen, ohne selbst in andere teure Werbemaßnahmen investieren zu müssen. Kennt Sie die Bank aufgrund des Kreditgeschäfts besser, wird es deutlich einfacher, mit einem maßgeschneiderten Angebot für einen lukrativen Anschlussvertrag zu werben.

Welche Punkte sind bei Null-Prozent-Finanzierungen zu beachten?

Null-Prozent-Finanzierung bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Vertragsabschluss für Sie kostenlos oder besonders günstig sein muss. In solchen Angeboten lauern oft versteckte Fallstricke.

1. Welche Versicherungen sind notwendig und sinnvoll?

Unter diesen und ähnlichen Bedingungen werden sogenannte Grundsicherungen verkauft, die Problemen bei Ratenzahlungen vorbeugen sollen. Finanzierungsbanken, die diese Verträge abschließen, sind oft voreingestellt. Aufgrund vieler besonderer Umstände bezahlen Versicherungsunternehmen Sie oft nicht, wenn Sie sie brauchen. Gleichzeitig sind sie aber auch teuer, von einem Abschluss solcher Versicherungen wird daher generell abgeraten. Sie können sich effektiv weigern, solche zusätzlichen Transaktionen abzuschließen.

2. Welche Zusatzkosten sind einzuplanen?

Auch ohne Zinsen verstecken sich manchmal zusätzliche Gebühren, wie zum Beispiel für die Kontoführung, im Kleingedruckten. Angesichts der jüngsten Rechtsprechung zu Gebühren und Entgelten ist zu hinterfragen, ob diese vereinbart werden sollten. Macht die Agentur nach der Preisangabenverordnung Entgelte geltend, die Teil des „Darlehenspreises“ sind, etwa für dem Darlehensgeber bekannte Maklergebühren, muss sie diese Entgelte im effektiven Jahreszins als tatsächlichen Darlehenspreis ausweisen.

3. Was hat es mit Dispozinsen und Finanzierungskombinationen auf sich?

Wenn Sie sehr wahrscheinlich nur in Raten zahlen, indem Sie häufiger den Dispo in Anspruch nehmen, werden die vermeintlichen 0 Prozent Zinsen schnell zu einem teuren Vergnügen. Daher sollten Sie im Vorfeld auch kleine Ratenverpflichtungen berücksichtigen.

Das Null-Prozent-Angebot gilt jedoch nicht für diese zusätzliche Kreditlimite. oder sogar das genaue Gegenteil. Die Zinsen sind oft genauso teuer wie für Dispokredite, möglicherweise sogar höher und oft wenig variabel. Wenn Sie einen Kreditrahmen nutzen, zum Beispiel beim Einkaufen mit einer Karte, die Ihnen zugesandt wurde, können Rückzahlungen lange dauern und die Gebühren können hoch sein. Da regelmäßig der monatliche Mindestbetrag abgebucht wird, müssen Sie die Rate in diesem Fall offensiv erhöhen. Zusätzlich wird meist auf Kosten eines Guthabenkontos eine weitere Art der Restschuldversicherung abgeschlossen, bei der monatlich Prämien gezahlt werden.

Generell ist bei dieser Kreditform das Risiko, den finanziellen Überblick zu verlieren, besonders hoch. Auf die Inanspruchnahme zusätzlicher Kreditlinien kann man auch verzichten, wobei unklar ist, ob die geforderte „Null-Prozent-Finanzierung“ ein Problem darstellt.

Zu den kurzfristigen zinslosen Zahlungen gehört eine Kombination aus Null-Zins-Finanzierung und Rahmen- oder Kreditkartenkredit. In diesen Fällen bietet sich eine Null-Prozent-Finanzierung in separaten Raten nicht an. Stattdessen erfolgt die Finanzierung über einen Rahmenkreditvertrag, bei dem der Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit und einen bestimmten Betrag auf 0 Prozent festgelegt wird. Erfolgt die Rückzahlung nicht bis zum Fälligkeitsdatum oder verlangen Sie mehr, zahlen Sie die hohen Zinsen auf die Kreditlinie.

Fazit Null-Prozent-Finanzierungen: Böse Überraschung zum Schluss?

Gerade Autofinanzierungen haben tendenziell relativ kurze Laufzeiten von Ratenkrediten mit sehr niedrigen Zinsen von 0 Prozent. Nach Ablauf der vereinbarten zinsfreien Zeit wartet allerdings sehr oft ein sehr hoher Endzins, der sogenannte Ballonzins, den der Betroffene meist nur mit einem anderen, meist verzinsten Kredit bewältigen kann.

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