Crowdfunding
Mit Crowdfunding schnell und unkomplziert eigene Ideen und Projekte finanzieren
Crowdfunding ist eine neue, sehr moderne Finanzierungsform die aus den USA kommend, nun auch vermehrt in Europa und insbesondere in Deutschland anzutreffen ist. Beim Crowdfunding haben interessierte Investoren die Möglichkeit, in verschiedene Projekte, meist junge erfolgversprechende Unternehmen, zu investieren. Wer den Begriff übersetzt, der wird zur Übersetzung der Schwarmfinanzierung kommen. Dabei kann man sich die Bedeutung vielleicht noch ein wenig besser vorstellen. Es geht letztlich darum, dass sehr viele Kleinanleger sich an Risikoprojekten mit sehr geringen Beträgen beteiligen und so eine Finanzierung für junge, erfolgversprechende Projekte erzwingen. Während zu Beginn des Crowdfunding eher der Förderwille und der Reiz an etwas Neuem im Vordergrund stand, so hat sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr der Investitionsgedanke auf dem Markt durchgesetzt. Aus diesem Grund muss man auch streng genommen den Begriff des Crowdfunding von jenem des Crowdinvesting unterscheiden und entsprechend abgrenzen. Der Beginn dieser Form der Finanzierung von jungen Unternehmen und erfolgversprechenden Projekten war zunächst in den USA zu beobachten, wo sich zunächst einmal das klassische Crowdfunding durchsetzte.
Die Plattform kickstarter hat in New York einen wahren Boom in der Branche ausgelöst und bringt heute sogar klassische Finanzierungsformen im Venture Capital durcheinander, sodass diese Unternehmen heute ihre Konzepte überarbeiten müssen. Bei Kickstarter fanden vor allem Ideen aus der Künstlerszene sehr großen Zuspruch bei der Fangemeinde. So wurde etwa ganze Filme oder Musikvideos abgedreht, welche nur deshalb zustande gekommen sind, weil sich die Fans daran „beteiligten“. Die Fans bekamen aber keine Rendite im herkömmlichen Sinne, sondern es wurden sogenannte „goodies“ verteilt. So wurden etwa Gratiskonzerte oder auch erste „samples“ an die „Investoren“ verteilt. Man erwarb sich damit also auch das Recht, die finanzierte Musik, als Erster zu hören und dies vielleicht im Rahmen eines speziellen Konzertes für die „Investoren“. Während kickstarter auch heute noch auf Basis des traditionellen „Crowdfunding“ arbeitet, so haben sich heute vermehrt auch „Crowdinvesting“ Plattformen auf dem Markt etabliert.
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Abgrenzung des Crowdfunding zum Crowdinvesting
Beim klassischen Crowdfunding steckt kein großartig findiges Beteiligungsmodell dahinter. Der Investor ist primär daran interessiert, dass das Projekt in seinem Sinne initiiert und realisiert wird. Auf diese Weise kann er durch seinen Beitrag sicherstellen, dass das gewünschte Projekt realisiert wird. Er bekommt spezielle Goodies angeboten, die wie oben beschrieben verteilt werden. Meist handelt es sich um künstlerische Projekte. Dies ist aber kein „Muss“, denn auch so bekannte Projekte wie etwa die kürzlich von Facebook aufgekaufte „Oculus“ Virtual Reality Brille, wurde ebenso über eine Crowdfunding Plattform realisiert. Damals gaben sehr viele Investoren über Kickstarter mehr als eine Million USD, damit diese Brille von Oculus gebaut werden konnte. Mit der „Oculus“ Virtual Reality Brille sieht man aber auch sehr deutlich das große Problem der Crowdfunding Konzepte. Man hält keine Beteiligung an dem von Nutzern realisierten Projekt und kann somit auch an einem großen Verkaufserlös nicht mitnaschen. Bei der „Oculus“ Virtual Reality Brille konnte man dies sehr deutlich sehen, denn das Unternehmen wurde für mehrere Milliarden USD an Facebook verkauft und die Nutzer bekamen davon leider gar nichts. Hätten diese Nutzer sich auf einer Crowdinvesting Plattform bei der „Oculus“ Virtual Reality Brille beteiligt, dann wären sich auch an der „Oculus“ Virtual Reality Brille beteiligt gewesen und hätten entsprechend beim Verkauf verdient. So aber gingen sie leer aus und bekamen (bis auf den ursprünglichen goodie) gar nichts überwiesen.
Heute gibt es sehr viele unterschiedliche Crowdinvesting Konzepte. Dies ist auch deshalb so, weil es in den unterschiedlichen Nationen ganz verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen gibt. In Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern, erfolgt die Beteiligung in der Regel im Rahmen eines Nachrangdarlehens. Man beteiligt sich dabei als stiller Gesellschafter an dem Unternehmen und bekommt meist auch eine fixe Verzinsung zu einer Möglichkeit der Partizipation bei einem Verkaufserlös des Unternehmens.
Wie gesagt werden heute aber sehr viele unterschiedliche Konzepte ausprobiert, diskutiert und durchgesetzt. Genauso unterschiedlich wie die Konzeption der verschiedenen Crowdinvesting Konzepte gestalten sich auch die Investitionsprojekte. Während zu Beginn hauptsächlich kleine, junge und aufstrebende start up Unternehmen das Ziel der Investoren waren, so gibt es heute crowdinvesting auch im Bereich der Immobilienfinanzierung oder im Bereich des Mittelstandes. Teilweise werden über die Crowd sogar Gelder aufgetrieben, die für Sanierungen von Unternehmen verwendet werden.
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Der aktuelle Stand in der Branche
Langfristig scheint sich eher das Crowdinvesting durchzusetzen, weil es auch die Chance auf lukrative Gewinne ermöglicht. Dennoch wird im umgangssprachlichen Gebrauch auch noch immer vom Crowdfinancing gesprochen. In der Regel meint man damit aber ohnedies das Crowdinvesting. Im klassischen Sinne handelt es sich bei den meisten in Deutschland operierenden Plattformen heute um Crowdinvesting Plattformen im engeren Sinne. Wie gesagt liegt hier die Unterscheidung vor allem im Unterschied zwischen den einzelnen Konzeptionen.
Da aber auch das rechtliche Umfeld laufenden Änderungen unterworfen ist und sich sogar die EU auf höchster Ebene diesem Thema angenommen hat, darf man gespannt sein, wie sich die Branche in den nächsten Jahren entwickeln wird. Eine der wohl bedeutendsten Änderungen der letzten Jahre in der Branche ist wohl die nun verbindliche Abschaffung von großen formalen Erfordernissen, die bislang verhinderte, das wirklich sehr große Beträge in junge Unternehmen investiert werden konnten. So gab es sogenannte Investitionsprojekte, die von seiten des Gesetzgebers vorgeschrieben waren und lange Prüfungsverfahren vorschrieben. Hier wurde die Betragsgrenze nun erhöht und es darf auch angenommen werden, dass es in der Zukunft noch weitere Erleichterungen in diesem Bereich geben wird. Das Crowdfunding bzw. das Crowdinvesting ist mit Sicherheit eine Wachstumsbranche und wird in Zukunft noch viel stärker und bedeutsamer werden. Aus der klassischen Unternehmensfinanzierung ist das Crowdfunding bzw. das Crowdinvesting heute auch nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil, so sehen altbewährte Konzepte heute auch die Basis für entsprechende Partnerschaften in der Branche und man versucht sogar zu kooperieren. In diesem Zusammenhang könnte man etwa auf die Konzepte der sogenannten „Venture Crowds“ verweisen. Dabei handelt es sich um Konzepte, wobei Investoren in der Crowd einen gewissen Betrag sammeln und diese Summe dann von Experten in junge, erfolgversprechende Unternehmen investiert werden. Auch in diesem Bereich werden heute schon Beträge in Millionenhöhe investiert. Viele Menschen unterschätzen das Crowdfunding bzw. das Crowdinvesting heute immer noch, aber mittlerweile werden nicht nur in Form der Höhe, sondern auch was die Geschwindigkeit betrifft, extrem hohe Summen über das Crowdfunding bzw. das Crowdinvesting aufgetrieben.
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