Welche Partei ist die richtige für mich?
Vielleicht wissen Sie noch nicht, welche Partei oder Person Sie wählen sollen. Andere Wähler auch. Aber Sie entscheiden, Was richtig sein kann.
Wenn man sich eine Partei anschaut, die ihre potenziellen Wähler und Wählerinnen befragt, können viele Befragte aus reiner Überzeugung niemanden wählen.
Vielleicht die SPD?
Der SPD geht es scheinbar vor allem und nur um sich selbst. Renten, Generationengerechtigkeit, Altersarmut, Pflege- und Gesundheitspolitik, Steuerreform, Europa- und Bildungspolitik, all diese Themen werden behandelt. Aber man hat ganzheitlich nicht das Gefühl, dass die Sozialdemokraten wirklich auf neue Ideen kommen oder mögliche Problemlösungen sinnvoll kommunizieren. Sie haben sich und ihre Ideen einfach nicht überzeugend verkauft. Und vor allem zeigt sich die Verbindung zur historischen Aufgabe immer fraglicher.
Vielleicht die CDU?
Wer hofft, mit der Wahl klassischer Großparteien eine solide und gemeinschaftlich zukunftsträchtige Entscheidung zu treffen, wird vor allem bei der CDU vielfach enttäuscht. Die Union weigert sich weiterhin tapfer, zukünftige Themen wie Renten, Bildung oder Verkehr anzugehen. Gern möchte man sich auf „Sie kennen mich“ verlassen. Politisch wichtige Debatten werden seit Jahren im Keim erstickt. Generationengerechtigkeit, Langzeitpflegepolitik, Vermögensungleichheit, es gibt keinen Plan und vor allem keine Ambition, wie die Dinge besser werden könnten. Die Menschen scheinen stolz auf den Status quo zu sein, den wollen sie nicht ändern und schon gar nicht teilen.
Vielleicht die FDP?
Hier kann man sich nicht ganz sicher sein, wofür die FDP eigentlich im Grunde steht. Die trendigen Wahlplakate scheinen offenbar hauptsächlich an Herrn Lindner gerichtet. „Schultaschen verändern die Welt. Nicht Aktentaschen“ ist übrigens ein Kampagnenslogan, der vielen Wählern bereits seltsam schnöde erscheint. Schultaschen und Aktentaschen sind unbelebte Gegenstände. Soll ich man Aktentasche oder Schultasche zur Abstimmung mitbringen? Das mag platt klingen als Auslegung, doch ebenso profillos zeigen sich die beschriebenen Kampagnen.
Vielleicht die Linken?
Einige der Dinge, die man bei den Linken verlangt, könnten wirklich gut klingen. Aber leider erscheint der Eindruck, dass diese Bestrebungen weit von der Realität entfernt sind und dass die Linke keine Kompromisse eingehen können. Warum sollte man eine Partei wählen, die lieber Illusionen in die Opposition schürt, als realistisch und produktiv die Zukunft in der Regierung zu gestalten?
Vielleicht doch lieber die Grünen?
Auf Bundesebene haben die Grünen viel gesagt. Gern unterstützt man erneuerbare Energien und lehnt den Braunkohleabbau ab. Doch nun haben es die Grünen in der NRW-Regierung versäumt, den Braunkohleabbau zu stoppen. Generell ärgert viele Wähler, was die Grünen in der Kölner Kommunalpolitik betreiben. Es erschließt sich nicht, warum ein Opernhaus Millionen Euro kosten soll, es aber keine staatliche Kindertagesstätte gibt, Altenpfleger lächerlich bezahlt werden und bezahlbarer Wohnraum nur ein Traum ist. Leider sind die Grünen weiter denn je entfernt davon, eine nachhaltige, ganzheitliche Partei für Umwelt und Naturschutz zu sein.
Fazit – Welche Partei ist die richtige für mich?
Was, wenn Ihnen keine Partei bei der Bundestagswahl zusagt? Am Ende entscheidet sich die Mehrheit der Wähler für eine politische Partei. Viele gehen jedoch nicht einmal zum Wahllokal, und einige gehen zum Wahllokal, um ihre Stimmen für ungültig zu erklären.
Gehen Sie nicht dorthin oder machen Sie die Stimmen ungültig – es spielt keine Rolle für die Bundestagsverteilung. Ungültige Stimmen zählen auch nicht, wenn es darum geht, ob eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde überschreitet. Sie haben die Wahlbeteiligung erhöht, aber nicht mehr.
Ungültige Stimmzettel schaden dem Parteiensystem auch wirtschaftlich nicht. Die Parteien erhalten von jeder Stimme Geld, maximal einen Euro. Die Gesamtsumme der Forderungen aus Bundestags-, Landtags- und Europawahlen übersteigt jedoch die maximale jährliche Ausschüttung von 160 Millionen Euro deutlich. Weder ungültige Wähler noch Nichtwähler haben bisher etwas daran geändert.
Fraglich ist, ob ungültige Stimmzettel tatsächlich als Protest gelten. Denn er hat nicht gesagt, ist es jemand, der den Stimmzettel einfach nicht richtig ausfüllen kann oder will? Es ist wie Nichtwähler. Auch bei diesen ist noch unklar, warum sie das Kästchen nicht angekreuzt haben. Etwa aus Protest oder Desinteresse oder weil sich in letzter Minute etwas ergeben hat? Es lässt sich nur mit Sicherheit sagen, dass auch diese Entscheidung bei jedem selbst liegt.
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