Gesundheitsfragen falsch beantwortet – Welche Folgen hat das?
Beim Abschluss einer Versicherung scheuen sich viele vor den notwendigen Gesundheitschecks. Denn Menschen mit gesundheitlichen Problemen oder Vorerkrankungen müssen oft höhere Beiträge akzeptieren. Dies führte dazu, dass einige Versicherungsnehmer nicht wahrheitsgemäß antworteten. Tritt jedoch Schwindel auf, gibt es Konsequenzen. Welche das sein können und was das langfristig bedeutet, wollen wir nun kurz erläutern.
Das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung wirkt sich auf die Beitragshöhe aus
Vor dem Kauf von Zusatzleistungen wie einer Risikolebensversicherung oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung müssen die Beteiligten eine Risikobewertung durchführen. Dazu mussten sie einige Fragen zu ihrer Gesundheit beantworten und angeben, an welchen Krankheiten sie in den letzten Jahren gelitten hatten. Unternehmen nutzen ihre jeweiligen Informationen, um Jahresbeiträge zu berechnen oder über die Aufnahme potenzieller Versicherter zu entscheiden.
Bei unrichtigen Angaben hat der Versicherte in der Regel keinen Anspruch auf Leistungen
Grundsätzlich sollten Betroffene Fragen zur eigenen Gesundheit vollständig und wahrheitsgemäß beantworten. Denn spätestens im Schadenfall erfährt die Versicherung, ob der Patient eine Vorerkrankung hat. Macht der Kunde diesbezüglich falsche Angaben, kann das Unternehmen die Kostenübernahme verweigern.
Bei unrichtigen Angaben hat der Versicherte in der Regel keinen Anspruch auf Leistungen. Ganz im Gegenteil können daraus eine ganze Reihe von negativen Folgen und Kosten für den Versicherungsnehmer anfallen.
Grundsätzlich sollten Betroffene Fragen zur eigenen Gesundheit vollständig und wahrheitsgemäß beantworten. Denn spätestens im Schadensfall erfährt die Versicherung, ob der Patient eine Vorerkrankung hat. Macht der Kunde diesbezüglich falsche Angaben, kann das Unternehmen die Kostenübernahme verweigern.
So muss beispielsweise ein Patient, der wegen eines Nierensteins operiert werden muss, dafür aufkommen, so ein Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main. Sie verschwieg gegenüber ihrer privaten Krankenversicherung, dass sie einige Monate zuvor wegen einer Harnleitererkrankung behandelt worden war.
Falsche Angaben können sogar zu Klagen führen
Neben der Zahlungsverweigerung drohen den Betroffenen schwerwiegendere Konsequenzen. So kann der Versicherer sicherstellen, dass der Vertrag ab Laufzeitbeginn als abgelaufen gilt. Der Versicherungsnehmer muss dann alle bis dahin bezogenen Leistungen zurückzahlen. Grundsätzlich lassen sich laut PKV-Verband drei Szenarien ins Auge fassen.
Dem Unternehmen steht ein Sonderkündigungsrecht für die Dauer von einem Monat zu, wenn der Patient ohne Vorsatz oder Fahrlässigkeit falsche Angaben gemacht hat. Macht der Versicherte vorsätzlich oder grob fahrlässig falsche Angaben, kann der Versicherer vom Vertrag zurücktreten und ihn widerrufen. Bei arglistiger Täuschung kann der Versicherer auch den Vertrag anfechten und damit von vornherein als unwirksam geltend machen.
Solche Streitigkeiten zwischen Versicherungen und Kunden über falsche Gesundheitsangaben enden meist vor Gericht. Dort muss der zuständige Richter entscheiden, ob das Unternehmen vorsätzlich getäuscht wurde.
Möglichkeiten erfahren durch anonyme Anfragen
Versicherungsnehmer, die sich nicht sicher sind, ob Versicherer sie akzeptieren oder welche Konditionen sie erhalten, können eine anonyme Risikovorabbefragung durchführen. Versicherungsfachleute stellen einen Vertragsantrag, der alle Vorerkrankungen auflistet. Allerdings fehlen Angaben zum Namen des Kunden. Anhand der Reaktion des Unternehmens kann der Kandidat seine Chancen auf einen Vertragsabschluss einschätzen.
Ist die Anfrage hingegen nicht anonym, können alle Daten in einer sogenannten HIS-Risikodatei gespeichert werden, damit auch andere Anbieter darauf zugreifen können. Sie können dann die Entscheidungen anderer Unternehmen in ihre eigene Risikoanalyse einfließen lassen.
Fazit – Gesundheitsfragen falsch beantwortet
Menschen mit Vorerkrankungen haben es oft schwerer, bei bestimmten Versicherungen, wie der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der privaten Krankenversicherung, einen Vertrag abzuschließen als gesunde Aussichten. Denn je nach Schwere ihres Problems lehnen manche Versicherungen sie als Kunden ab. Das Risiko ist beispielsweise zu groß, Folgeerkrankungen zu entwickeln, die eine teure Behandlung erfordern.
Patienten sollten mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um Fragen zur Krankenversicherung zu beantworten. Er ist der beste Ansprechpartner für Ihre Gesundheit. So können Fehlinformationen vermieden werden, weil zum Beispiel der Kunde selbst nicht weiß, was er antworten soll.
Wenn die Gesellschaft trotzdem Patienten aufnimmt, wird sie in der Regel eine Risikoprämie zusätzlich zum Jahresbeitrag verlangen. Um dies zu vermeiden, machen einige Betroffene wissentlich falsche Angaben zu ihrer Gesundheit. Aber es könnte sehr unangenehme Folgen für sie haben.
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