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Factoring / Vorfinanzierungen

Factoring: Die perfekte Alternative zur Vorfinanzierung

Vorfinanzierung mit Factoring

Einsatz des Factorings bei kleineren, mittelständischen und jungen Unternehmen zur Lösung des Liquiditätsproblems Factoring hat zum Ziel, die eigenen Forderungen an Dritte (dem sogenannten Factor) zu veräußern. Dafür erhält der Factor im

Gegenzug diese Forderung innerhalb kürzester Zeit mit einem Abschlag die Forderung durch Dritte ausgeglichen. Meist liegt dieser Abschlag bei etwa 10 Prozent und der Factor erhält daher im Anschluss ca. eine 90 %ige Quote der ursprünglichen Forderung ausbezahlt. Damit hat der Unternehmer die Möglichkeit, völlig unabhängig davon, wann die Rechnung beglichen wird, immer liquide zu sein. Der Unternehmer ist damit also beim Risiko außer Obligo, dass die Rechnung nicht beglichen wird. Factoring löst damit primär ein Liquiditätsproblem, welches in erster Linie ein kurzfristiges Problem darstellt. Wir werden in einem zweiten Teil dieses Artikels aber auch feststellen, dass sich das Konzept des Factorings heute nicht nur auf die Lösung von kurzfristigen Finanzierungsproblemen konzentriert, sondern auch langfristige Probleme zu lösen versucht.

Leider haben vor allem sehr viele Betriebe des Mittelstandes und junge, sehr erfolgversprechende Unternehmen mit sehr guten und innovativen Ideen noch immer massive Probleme ihre Finanzierungslücken zu schließen. Trotz alternativer und teils nachhaltiger Finanzierungsalternativen, die durchaus Erfolg versprechen, gibt es aber immer noch sehr große Probleme, die kurzfristigen Liquidationsengpässe auszugleichen. Dies liegt aber nicht an den heute durchaus sehr guten allgemeinen Rahmenbedingungen die durch ein großzügiges Zinsniveau allgemein begünstigt, sondern eher an den teils sehr strengen gesetzlichen Auflagen. Dadurch wird auch den Banken ein gewisser Bonitätsgrad vorgeschrieben. Wenn dieser Grad von den Unternehmen nicht erfüllt wird, dann können Banken auch gar keinen Kredit gewähren. Daher ist die Kritik an den Banken aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet eigentlich auch ungerechtfertigt. Natürlich haben auch Banken intern die Auflagen erhöht und hier muss man schon Kritik üben dürfen. Was aber mit Sicherheit stimmt, ist der Umstand, dass gerade jene jungen und kleinere Unternehmen gerade deshalb mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen haben, weil sie eben diese Bonitätsschwellen nicht sehr leicht überschreiten können. Sie haben meist auch nicht die Möglichkeit wie andere, größere Unternehmen, Sicherheiten anzubieten. Dies hat dann in der Regel auch zur Folge, dass man als kleiner Unternehmer auch den Kredit abgelehnt bekommt.

Solche Kreditablehnungen haben aber für diese Unternehmen schwerwiegende Konsequenzen und es führt dies meist auch zu dem Ergebnis, dass man die notwendige Liquidität auf Umwegen zu beschaffen hat. Im extremsten Fall führt dies auch zu ganz wirren Erkenntnis seitens der Behörden. In diesem Zusammenhang soll nur kurz auf einen Fall eingegangen werden, der dies nur sehr deutlich zum Ausdruck bringt. In Österreich wollte ein Schuhproduzent seinen kurzfristigen Liquidationsengpass mit Hilfe eines Kredites stopfen. Wie oben beschrieben, wurde der Kredit aber sogar von seiner Hausbank abgelehnt. Dieser Fall war auch deshalb mit so vielen deutlichen Warnsignalen ausgestattet, weil es sich hierbei um eine Art Expansionsfinanzierung gehandelt hatte. Es waren also nicht mal die laufenden Kosten, die der Unternehmer mit dem Kredit decken wollte, sondern der Unternehmer hatte die Absicht, sein Geschäft zu erweitern. Er wollte also wachsen und hatte kurzfristig Liquidationsprobleme.

Seine Hausbank lehnte aber aufgrund mangelnder und nicht ausreichender Sicherheiten ab und er musste sich nach alternativen Lösungswegen umsehen. Diese führte ihn zu seinem unmittelbaren Freundeskreis, die ihm Geld anboten. Da man von den Erfolgsaussichten des Projektes aber überzeugt war, wurden auch die Freunde der Freunde darauf aufmerksam und beteiligten sich an der Finanzierung. So konnte nicht nur die kurzfristige Finanzierungslücke geschlossen werden, sondern der Unternehmer bekam auf diese Weise noch mehr Geld angeboten, als man überhaupt ursprünglich angenommen hatte. Dies gefiel aber der in Österreich zuständigen Finanzaufsicht nicht und begann zu intervenieren. Es kam zu einem jahrelangen Rechtsstreit zwischen den Parteien, weil die gesetzliche Behörde davon ausging, dass auch kurzfristige Liquidationsprobleme nur von lizenzierten Bank- und Finanzdienstleistern geschlossen werden dürfen. Dies soll das Problem verdeutlichen und veranschaulichen, dass insbesondere Banken nur eingeschränkt tätig werden dürfen bzw. können.

Leider erfüllen aber nach den Erkenntnissen von vielen Studien nur etwa rund ein Drittel der befragten Unternehmen die eigene Ratingnote und können deshalb auch die notwendigen Mittel zur Verbesserung oder Revitalisierung von Unternehmenszielen nicht erreichen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, warum so viele junge und innovative Unternehmen bei Verhandlungen mit Finanzinstituten scheitern und sich nach alternativen Lösungswegen orientieren.

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Die Vorteile des Factoring

Viele Unternehmen meinen, dass man mit Factoring nur das Liquiditätsproblem lösen kann. Dies ist aber nicht ganz richtig. Während große Unternehmen in der Regel kein Problem mit der eigenen Bonität und dem Bankenrating haben, so stelle dies gerade bei jungen Unternehmen ein großes Problem dar. Es ist daher auch sehr wichtig, dass sich die Unternehmen dazu regelmäßig informieren und bei Bedarf auch zielgerichtete Maßnahmen zur Optimierung der eingestuften Bonität in Betracht ziehen. Da gerade junge Unternehmen noch keine ausreichenden Rücklagen bilden konnten, verfügen sie auch nicht über entsprechende Kapitalvorkommen. Diese würden ihnen aber auch die Kreditanfragen erleichtern.

Das Factoring trägt hier entscheidend dazu bei, dass auch kleine Unternehmen ihr Rating verbessern können. Somit trägt Factoring sehr entscheidend dazu bei, dass solche Unternehmensformen auch an ihrer unternehmerischen Kreditwürdigkeit arbeiten und diese verbessern können. Die Bank und auch Ratingagenturen gutieren sozusagen damit, dass das Unternehmen vor allem hinsichtlich der eigenen Zahlungsfähigkeit besser dasteht und die Bonität nicht mehr vom Zahlungswillen der Unternehmenskunden abhängig gemacht werden kann. Man löst durch das Factoring also nicht nur kurzfristige Finanzierungslücken, sondern schafft auch eine langfristig sehr gute Basis für eine sichere Zukunft und bessere Finanzierungen.

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Weitere Anwendungsfälle für das Factoring

Ein wichtiger und sehr gewichtiger Grund für die Anwendung des Factorings in Unternehmen ist die unternehmerische Absicherung gegen Zahlungsausfälle. Der Unternehmer kann nämlich, je nach Ausgestaltung des Vertrages mit dem Factor, auch unterschiedliche Risiken absichern lassen. So gibt es auch Factoringvarianten, wo man das Delkredere, also das Risiko vor Zahlungsausfällen, übernehmen kann.
Sollte als der Unternehmenskunde einer Zahlungsaufforderung nach mehrmaliger Urgenz immer noch nicht nachgekommen sein, so wird das Problem des Zahlungsausfalles völlig an den Factor ausgelagert. So verbessert der Unternehmer natürlich auch seine eigene Bonität, denn das Risiko eines Zahlungsausfalles ist so nicht mehr gegeben.

Der Factor verpflichtet sich aber zur Bezahlung der Quote. Liegt die vereinbarte Quote also, wie oben angegeben, bei 90 Prozent, so bekommt der Unternehmer also auch bei vollständigem Zahlungsausfall eine Quote von 90 Prozent ausbezahlt.
In einer sehr beliebten Variante des Factoring gibt es sogar eine Art „Full Service“. So kann man also seine Ansprüche geltend machen und trägt keinerlei Kosten. Man lagert also de facto alle Kosten, etwa Kosten des Mahnwesens sowie Kosten aller Inkassomaßnahmen, aus. Ebenso braucht man sich nicht mehr um die komplette Debitorenbuchhaltung kümmern. Somit ergeben sich auf diese Weise auch weitere Vorteile des Factorings, die abseits der Liquidationslösung zu finden sind. Man entdeckt durch diese „Full service“ Variante sehr plötzlich ein enormes Sparpotenzial im Unternehmen. Viele Unternehmen bedenken nämlich meist gar nicht, dass auch das Inkassowesen einen enormen Büroaufwand verursachen kann.

In letzter Konsequenz, wenn man diese Vorteile weiterspinnt, entdeckt man durch den Verkauf von Forderungen an den Factor auch Vorteile, die sich in der Bilanz niederschlagen werden. Durch den Verkauf der Forderungen reduziert sich demnach nämlich auch die Bilanzsumme. Banken schauen nämlich sehr oft bei der Kreditvergabe auch die Eigenkapitalquote. Wenn man also die Schulden reduziert, aber das Eigenkapital unverändert belässt (dies ist ja beim Factoring der Fall, denn das Eigenkapital ist davon in keinster Weise betroffen), dann kommt ein weiteres wesentliches Kriterium für das Bilanzrating zum Tragen. Die Banken werden die verbesserte Eigenkapitalquote bemerken und daher auch eher geneigt sein, einen Kredit zu gewähren.

Natürlich darf man die Eigenkapitalquote nicht völlig isoliert betrachten und ist auch nicht alleinig entscheidend für das Rating eines Unternehmens. Jedoch betrachten sehr viele Banken genau diese Kennzahl als ausschlaggebend für die Vergabe eines Kredites. Für viele Banken stellt sich auch die zentrale Kennzahl dar. Wenn man den Kreis zum Beginn unseres Artikels weiter schließen möchte, dann könnte man auch ironisch anmerken, dass sich der Gesetzgeber durch seine eigenen Regeln selbst „betrogen“ hat. Denn durch die Regelungen der letzten Jahre (wie zum Beispiel die Basel 3 Abkommen) wurde gerade auf die hohe Bedeutung der Eigenkapitalquote hingewiesen. So gesehen haben die Banken auch von Gesetz wegen sehr genau auf diese Kennzahl zu achten. Im Allgemeinen gilt ein Wert von mehr als 25 Prozent als ein sehr gutes Maß für das Unternehmen. Im mittleren Bereich findet man eine Spanne zwischen 10 Prozent und 25 Prozent und sieht nur einen Betrag von unter 10 Prozent als eher sehr kritisch an. Unternehmen die also nur deshalb in diese Kategorie fallen, weil sie nicht konsequent ihre Forderungen eintreiben oder veräußern, benachteiligen sich schuldlos selbst. Zum Abschluss könnte man auch noch als Vorteil des Factorings anmerken, dass es sich nicht nur positiv auf die normalen Geschäftsabläufe auswirkt, sondern auch dabei hilft, das Unternehmen zukunftsorientiert für künftige Finanzierungsgeschäfte aufzustellen.

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